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Freitag, 14. November 2008

Theater der Grausamkeiten

Über sein "Theater der Grausamkeiten" (Le théâtre de la cruauté) schrieb Antonin Artaud in einem Brief an J. Paulhan am 14. November 1932 aus Paris: "Ich benutze das Wort Grausamkeit im Sinne eines Hungerns nach Leben, kosmischer Präzision, unerbittlicher Notwendigkeit, ..."

Mit dem Theater der Grausamkeit formuliert Antonin Artaud im 20.Jahrhundert die klarste Absage an ein Theater, das Wirklichkeit nur vorspiegelt, repräsentiert, statt selbst zu sein. Es ist zugleich die radikale Absage an ein Theater, das vorgegebene Texte umsetzt und damit sein Eigenes, das Szenische, in den Dienst des Literarischen stellt. Mit seiner Konzeption eines Theaters der Grausamkeit beeinflusste er die Entwicklung des modernen Theaters entscheidend. "Grausamkeit" ist nicht im Sinne von Blut, Gemetzel oder Schlachten gemeint sondern - viel schrecklicher - als tiefe Grausamkeit der menschlichen Existenz. Die Menschen sind nicht frei, da ihr Dasein ständig von Beklemmung, Angst, Hass und Hilflosigkeit bestimmt wird.

Mehr (Download, Infos, Links, etc.) dazu auf www.freiklick.at: 14. November 1932

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