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Montag, 11. Juni 2012

Türkische Politik zerrt den weltbekannten Starpianisten Fazil Say vor Gericht


Bildquelle Wikimedia

Der türkische Pianist muss sich in seinem Heimatland wegen «Verletzung religiöser Gefühle» vor Gericht verantworten. Ein breit aufgestelltes Unterstützungskomitee stellt sich hinter ihn. 

Stein des Anstosses sind für das Gericht ironische Twitter-Meldungen Says religiösen Inhaltes. Verhandelt werden soll der Fall am 18. Oktober in Istanbul.

Der türkische Pianist Fazil Say ist enttäuscht über «die zunehmende kulturelle Intoleranz in seiner Heimat». Zu seinem eigenen Schutz will er nun nach Japan auswandern. In einem Gespräch mit der türkischen Tageszeitung «Hürriyet» erklärt Say, er riskiere in der Türkei gerichtliche Verfolgungen, bloss weil er sich öffentlich dazu bekenne, Atheist zu sein. Über Twitter hatte sich Say ironisch über islamische Vorstellungen vom Paradies verlauten lassen.

Bereits 2009 erklärte Say in einem offenen Brief, er weigere sich, künftig mit dem türkischen Kulturministerium zusammenzuarbeiten, das ihn immer wieder diskreditiere. Mehrere seiner Konzerte seien aus politischen Gründen illegalerweise annulliert worden, ohne dass man ihn darüber unterrichtet habe. Der Kulturminister Ertugrul Günay habe sich in der türkischen Presse überdies in ungerechter und verletzender Weise über ihn geäussert.

Say kritisiert in Medieninterviews nun die Anklage. Sie verletze die Meinungsfreiheit und sei dem Ruf der Türkei unzuträglich.

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