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Montag, 11. Juni 2012

Popmusik zum Depressivwerden?



Popmusik ist nach einer Studie von Wissenschaftlern des Forschungsbereichs "Languages of Emotion" (Sprachen der Gefühle) der Freien Universität Berlin in den vergangenen 50 Jahren trauriger geworden. Im Verlauf von fünf Dezenien  seien  die Musiktitel in der amerikanischen Hitparade zunehmend häufig in einer Moll-Tonart komponiert worden und ihr Tempo habe sich verlangsamt. Die Texte seien zudem selbstbezüglicher und negativer geworden.

Viele Songs kombinieren auch unterschiedlich emotional getönte musikalische Stilmittel und klingen deshalb ambivalent, wie die Forscher herausfanden. In den 1960er Jahren hingegen habe fröhliche Musik die Charts dominiert. Die Popgeschichte der letzten 50 Jahre weise so erstaunliche Parallelen zur musikalischen Entwicklung vom 17. zum 19. Jahrhundert auf. "Während in den im 17. und 18. Jahrhundert eindeutig fröhlich oder traurig klingende Musik dominierte, gibt es spätestens in der Romantik die Tendenz zu verschiedenen emotionalen Färbungen in einer Komposition." Eine größere Skala von Emotionen könne so in einem einzigen Musikstück ausgedrückt werden.

Die Autoren der Studie, E. Glenn Schellenberg und Christian von Scheve, werteten für die Untersuchung mehr als 1.000 Titel der amerikanischen Top 40 seit 1965 aus. Die Ergebnisse wurden in der  Online-Ausgabe der Zeitschrift Psychology of Aesthetics, Creativity, and the Arts veröffentlicht.

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Popmusik klingt heute trauriger und ambivalenter
Emotional Cues in American Popular Music: Five Decades of the Top 40



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