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Sonntag, 15. Januar 2012

Tsunami + Kultur: Der Schimmelreiter

Flutwellen waren Stoff für Schriftsteller wie Theodor Storm und Liliencron.

Am 16. Jänner 1362 wischte eine Sturmflut die Stadt Rungholt weg. Die Chroniken reden von 100.000 Opfern. Es war nicht die einzige verhängnisvolle Flut. Bezeugt ist auch eine Flut vom 16.1.1219 - die erste die der Überlieferung nach 36.000 Menschen das Leben kostete. Nach dem Kalendertag wurde sie als die (erste) Marcellusflut benannt. Die Sturmflut, welche die Stadt Rungholt am 16.1.1362 versinken ließ, war nach dieser Namensgebung die zweite Marcellusflut. In den Chroniken wird sie aber als "de grote Mandrenke" (die große Manntränke) erwähnt. Das sind aber nur zwei der Fluten, die das Gebiet der westlichen Nordseeküste heimsuchten.


Ganze Städte - wie Rungholt - verschwanden und die Landkarte der Küste veränderte sich rasant. Schon eine Flutwelle zwischen 120 und 115 v. Chr. an der Westküste der jütischen oder cimbrischen Halbinsel ist belegt. Die dortigen Volksstämme der Cimbern, Teutonen und Ambronen soll diese Flutwelle zum Verlassen der Heimat bewegt haben. Ein Beginn der Völkerwanderung. Jedenfalls erinnert der Name Amrum noch an die Ambronen.

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Vorarlberger Naturfreunde - Kulturwanderung: 16. Jänner

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